Am Anfang lief oft alles gut. Dann verselbständigen sich die Dinge und es erscheint schwierig, seine Vorstellungen umsetzen zu können.
Es gibt Menschen, die sind Naturtalente mit natürlichen Begabungen zur jeweiligen Arbeit. Sind sie Hundeführer und dazu fleißig, sind sie immer vorn dabei. Andere haben viel Erfahrung in ihrem Metier gesammelt, so dass sie immer handlungssicher sind. Sie sehen die Dinge voraus und werden deshalb nicht von Ereignissen überrascht. Sie alle können tolerieren, akzeptieren oder ihre Einstellungen verändern, aber auch ihren Standpunkt behaupten und durchsetzen.
Man sieht sie entspannt mit ihrem Hund laufen. Der ist immer bei ihnen, ob mit oder ohne Leine. Der Hund ignoriert Einflüsse von außen oder sie haben für ihn nicht die Bedeutung, wie für andere Hunde; bsplsw. bei Hundebegegnungen, wo der Hund die Gesellschaft seines Meisters vorzieht. Diese Hunde bleiben problemlos allein, werden aber oft mitgenommen oder warten beispielsweise im Auto auf die Rückkehr ihres Hundeführers vom Einkauf, weil es eben mit ihnen funktioniert. Sie werden gern mit in den Urlaub genommen und bereichern diesen für die Familie. Sie sind keine Last, auf die man dauernd achten muss.
Leute mit Erfahrung können Probleme vorhersehen, sie überbrücken oder durch entsprechende Entscheidungen – „Wir gehen jetzt nicht baden, sondern fahren Rad“ – vermeiden, obwohl der Hund in manchen Bereichen nicht so „funktioniert“ – eigentlich ein zu technisches Wort, aber es beschreibt das Problem zutreffend.
Bei anderen Hundeführern wiederum ist der Hund nur unruhig, turnt permanent herum, springt alle an, zerrt an der Leine, ist kaum oder nur mit Mühe zu bändigen und lässt dem Besitzer nur noch wenig Raum, sich zu entfalten. Der Besitzer ist nur noch damit beschäftigt – in Umgebungen mit Abwechslung außerhalb der Wohnung, manchmal aber auch daheim – auf seinen Hund zu achten und die gröbsten Konflikte mit der Umgebung zu vermeiden oder klein zu halten. Diese Hunde haben eine Menge Stimmen im Kopf und: => keine funktionierende Bremse (schon wieder das Wort „funktionieren“) Sie kommen nicht mit Nichtstun, langer Weile, aber auch nicht mit Anforderungen zurecht. Anforderungen werden mit noch mehr Aktivität beantwortet oder je nach Charakter mit sterben, weglaufen oder mit Aggressivität bis hin zum Beißen.
Oft bleiben diese Hunde zur Urlaubszeit daheim oder gehen in die Hundepension.
Für diese und die meisten Hundeführer im Allgemeinen klemmt es immer am Privileg, einen guten Lehrer zu haben. Das Problem sind also fehlende Erfahrungen, fehlendes Wissen oder falsches Wissen, was einem die Experten so zugeworfen haben. Das kann man aber erst erkennen, wenn man seine Erfahrungen gesammelt hat und vor allem weiß, was man will, wie man es will, was man nicht möchte und was man niemals haben will.
Grundsätzlich kann der Hundeführer sein eigenes Handeln und das Umfeld des Hundes so gestalten, dass der Hund sich entsprechend der eigenen Vorstellungen entwickelt und so wird, wie man es sich gewünscht hat. Das kann man lernen.
Vielen Menschen gelingt das sehr gut. Wenn der Hund neben ihnen sitzt oder steht, streichen sie ihm einfach mit einem Gefühl von Zufriedenheit über den Kopf oder an den Ohren entlang oder lassen diese langsam durch ihre Hände gleiten. Der Hundeführer ist seinem Hund emotional verbunden und freut sich über die gute Arbeit und der Hund ist emotional an seinen Meister gebunden.
Erinnerst Du Dich an Bilder, wo der Hund und Besitzer nebeneinander an einem Abhang sitzen und beide ins Tal schauen oder auf einen See? Diese Bilder mit der Rückenansicht, wo man selbst sieht, was diese beiden sehen? Da wollen wir hin.
Probleme auf dem Weg
1. Manchmal hat man sich einen Hund gekauft, bei dem sich die eigenen
Erwartungen nicht erfüllen bzw. der für den Besitzer nur schwierig oder nicht regelbar ist.
Der Züchter sagte nicht, “Dieser (harte) Malinois (aus Arbeitslinien) passt nicht zu Dir, zu Deinem Lebensstil und Alter!” Der Hund musste eben weg. Anstatt ruhige, gelegentlich längere Spaziergänge zu bekommen, muss man nun mit dem Hund arbeiten, Fährtenarbeit lernen usw., um bei seinem Hund Luft abzulassen. Oder der Hund ist agiler als erwartet, kein behäbiger Bulldog. Nun ist guter Rat teuer. Man weiß nicht so recht, wie es geht und man wird beim Lesen und Sehen der verschiedenen Anweisungen zur Erziehung des Hundes völlig ratlos. Mal funktionieren die Methoden offenbar nicht oder man selbst passt nicht zu den Methoden bzw. kann sie nur mangelhaft umsetzen.
Es ist einfach eine Katastrophe. Die „moderne“ Hundeausbildung rät zu Grenzen setzen, den Hund zu beschränken und Ressourcen zu verwalten von Raum, Futter und allem möglichen, um den Hund in den Griff zu bekommen. Hört sich wissenschaftlich an, nicht wahr? Aber kennt jemand jemanden, der sein Baby beschränkt und ihm Grenzen setzt? Man nimmt es an und fertig.
Wenn der Welpe angerannt kommt und die Hundeführer anspringt, nehmen sie es nicht auf und lenken es in die von ihnen gewünschten Bahnen, sondern schicken ihren Hund wieder weg, weil die Ressource Raum verwaltet wird und man dem Hund zum Zwecke der Erziehung eine Grenze setzt. Wenn so das Welpenleben beginnt – dann gute Nacht. Das meint nicht, dass es keine Regeln geben soll.
„Willst Du Deine Schafe unter Kontrolle behalten, dann gebe ihnen eine große, grüne, weite Wiese und lasse sie laufen. Achte darauf, dass ihnen nichts passiert. Dann ergeben sich die Regeln von selbst und sie werden größtenteils akzeptiert.
Die „Wiese“ sind die Bedürfnisse nach Nähe, Zuwendung und Kontakt sowie Futter und Wärme. Diese müssen befriedigt werden. Wird der Welpe beim Spielen rabiat, kann man ihn lehren, dass er sich beherrschen sollte. Sonst bekommt er keine Streicheleinheiten, kein Futter oder etwas an die Ohren.
2. Nun versucht der Hundeführer, die erste obige Katastrophe zu bewältigen und verschlimmert ungewollt die eigenen Situation
Manchmal verlieren die Leute dann als Folge ihre uneingeschränkte Freude am Umgang mit ihrem Hund, der ihr Leben so anstrengend macht, dass sie in eine Hundeschule müssen. Sich um ihn zu kümmern kann zur leidigen Pflicht werden.
Daheim klappt ja alles und der Hund ist meistens toll. Aber draußen! Stehen die Leute neben ihrem Hund, streicheln sie ihn nicht, holen ihn nicht in ihren Bereich oder schicken ihn weg, wenn er kommt, um nicht angesprungen zu werden. Der Blick verstellt sich zunehmend, sodass sie nie zufrieden sind, wenn der Hund macht, was man ihm sagt: “ Er hätte sich schneller hinsetzen können.” Sie sehen nicht: “Ah, jetzt hört er auf mich! „Prima!“ Sie schimpfen (trotzdem) mit dem Hund und nehmen ihm und sich selbst alle Freude.
Das beeinflusst die Sicht auf seinen Hund negativ. „Komme mal her!“, „Das will ich nicht!“ Diese Art des Umgangs beinhaltet eine gewisse Unzufriedenheit. „Kommen“ ist ein muss, um andere nicht gewünschte Verhaltensweisen abzustellen und dem kein Lob, sondern weitere Anweisungen => nicht zum Handeln, sondern „nicht tun“ folgen. Also nicht, du darfst kommen, seinen Hund einfach annehmen oder ihn in seinen, den eigenen Bereich einladen (mein Bereich, dein Bereich). Kommen müssen, wenn man nicht will, steigert die Frustration. Natürlich darf es auch ein „muss“ geben. Das funktioniert hier aber auch nicht.
Die eigene (negative) Einstellung beeinflusst wesentlich, wie man es sieht, was der Hund tut. Wenn man den Hund mag, ist man gelassener und geneigt, Sachen hinzunehmen bzw zu tolerieren: „Ist nicht so schlimm.“ Danach arbeitet man ruhig die Mängel ab.
Wenn man dem Hund in bestimmten Situationen weniger zugeneigt und / oder selbst missgestimmt ist, dann ist man härter zu seinem Hund.
Der Hund wird gerufen und kommt zu seinem Besitzer und setzt sich bei ihm hin. Der Besitzer befindet nun, das hätte er aber so und so machen können. Oder der Hund wird gerufen und kommt, wird aber nicht gelobt fürs Kommen und muss sich stattdessen hinsetzen.
- Die tatsächliche Ursache für den Verlust der Freude ist in den meisten Fällen, dass dem Hund das, was er leisten soll, also das von ihm erwartete Verhalten nicht beigebracht wurde.
.
- Aber: Was man lernen muss, um es zu tun, das lernt man, indem man es tut.
- Lieber 1 Jahr Arbeit, anstatt den süßen Welpen einfach laufen zu lassen, als 15 Jahre Nacharbeit wegen des fehlenden Ausbildungsjahrs.
Sonst wird es schwer für den Hund, etwas zu akzeptieren, was er nicht will und dazu auch nicht kann – wie eben ordentlich an der Leine laufen.
Oft wirkt [!] der Hund dazu nicht ausgelastet – Man nimmt sich nun das Rad, um den Hund auszulasten. Häufig wird der Hund dann nur noch verrückter, weil das Grundproblem, die innere Unruhe und das Unvermögen, zu entspannen, nicht angegangen wird.
Oder man hat sich wenig mit ihm beschäftigt, da Familie oder die Arbeit einen zu sehr beanspruchten. Das ist nicht zu bemängeln, der Hund ist „nur“ ein Gimmick für mein Leben. Aber man sollte seinem Hund diese eigene Erkenntnis zu Gute halten.
Letzten Endes wird man sehen, dass der Hund vom Hundeführer nur noch kommentarlos an der Leine geführt wird. Geht man beispielsweise nach links, wird einfach an der Leine in die entsprechende Richtung gezogen und der Hund so dorthin manövriert. Der Hundeführer gibt dem Hund keine Anweisungen oder Hinweise mehr und er hat auch nicht mehr die Erwartung, dass der Hund auf Anweisungen hört. Man geht los und der Hund muss folgen. Tut er das nicht, wird er gezogen. Natürlich ist die Leinenführigkeit dann entsprechend – man spricht ja nicht mehr miteinander.
Bedenke, wie es Dir gefällt, wenn man andauernd mit dir schimpft? Wäre es nicht schön, die tristen Wege des Ärgers hinter sich zu lassen und in eine neue, weite Straße einzubiegen, am Rand die Bäume für Schatten und an ihrem Ende einen See zu sehen, mit einem Steg, auf dem zusammen mit seinem Hund zu sitzen man sich freut. Der Himmel über dem See ist blau und die Sonne scheint. Den Weg geht man gemeinsam mit seinem Hund, der sich auch auf den See freut, dass er dabei sein darf, gemeinsam mit seinem Meister…
3. Die dritte Katastrophe ergibt sich, während der Hundeführer versucht, die erste und eventuell auch die zweite Katastrophe abzuwenden.
Manchmal verlieren die Leute sich in Verständnis und Erklärungen, warum das, was ihnen nicht gefällt, trotzdem so sein muss. Sie gehen zwar einen anderen Weg als im Kapitel zuvor, das Ergebnis wird aber das Gleiche sein.
Einleitend erfolgt eine ausgiebige Schuldzuweisung. Der Züchter hat dies und da ist mal ein Sack Reis umgefallen. Mit viel Geduld und dem Aufzwingen all ihrer Liebe zur Wiedergutmachung versuchen sie, beim Hund Veränderungen hervorzurufen. Dabei zwingen sie ihn in sein Fehlverhalten oder fördern es. „Du fürchtest Dich?“ Mit freundlicher Stimme: „Das brauchst Du doch nicht. Der, die das ist dies und das. Siehst Du nicht?“ „Nein, den kannst Du nicht anbellen. Der ist doch viel größer als Du.“ Diese freundliche Stimme ist ein Lob und bestärkt den Hund in der Ansicht, dass dort ein Problem ist. Wäre da keines, würde sich sein Besitzer nicht mit dem vom Hund wahrgenommenen Problem befassen, nicht wahr?
=> Hundeverhalten, dass man beachtet, wird verstärkt So meint der Hund nun: „Gut, dass ich aufgepasst habe. Mein Mensch hat das Problem nicht bemerkt. Als ich es ihm mitteilte, befasste er sich damit. Es ist also wichtig“ Der Hund lernt auch, dass der Besitzer das Problem nicht lösen kann, selbst voller Furcht oder Unruhe ist, dagegen aber ein verlässlicher Lieferant von Stress.
Da der Hundeführer dem Hund keine Alternativen bietet (mangels Ausbildung), ihm keinen sicheren Rahmen vorgeben und ihm keinen Halt bieten kann, aber Verständnis für alle Querelen hat, ist er kein Anführer, dem man bei Gefahr folgt – der Hund ist auf sich allein gestellt. Haben Hunde und Menschen keinen Rahmen, werden sie wild und machen Unfug.
Fordernde Ausbildung, also nicht solche in homöopathischen Dosen und ohne Anforderungen und Probleme, fördert das Selbstbewusstsein der Tiere. Sie werden unter Druck handlungsfähig. Sie erlernen Konzepte zur Problemvermeidung und -lösung. Kann der Hund Fuß laufen und verliert die Fassung, kann „Fuß“ wie im Hundesport der „Himmel der Glückseligkeit“ (Peter Scherk) sein, in den der Hund flüchtet oder aber der Hund wird dazu gezwungen. Einmal ich will, einmal ich muss. In beiden Fällen verstummen die Stimmen im Kopf.
Der Hund kann lernen, dass seine Haltung unbegründet ist – durch Ausbildung. Das ist wie zur Schule gehen oder beim Sport trainieren. Man wird immer besser und sicherer.
Vermeidet man das, zwingt man den schwachen Hund damit, die Umwelt zu bewerten und Entscheidungen zu treffen. Das überfordert diesen Typ Hund. Er muss immer raten, kann Kommendes nicht vorhersehen (antizipieren) und gerät unter Dauerstress. Da er sich um alles selbst kümmern muss, macht es keinen Sinn, dem Hundeführer zuzuhören. Der Hundeführer kann zu Belastung werden. Wie geht man mit Belastungen um? Man weicht ihnen aus und will sie loswerden.
Der starke Hund dagegen nimmt den Hundeführer zunehmend weniger ernst. Die Hundeführeranweisungen sind für diesen Hund belanglos, da nutzlos. Sie helfen dem Hund nicht. Der Hund kann sich fragen, ob der Hundeführer ihn überhaupt einschränken darf?
Wenn nun der Hundeführer auch noch den Hund festhält, damit er ihn streicheln und ihm seine Zuneigung zeigen kann und um eine entsprechende Rückmeldung seitens des Hundes bittet, kann der Hundeführer die Tore zur Aggression öffnen.
Oft versuchen die Hundeführer wie schon oben beschrieben zunehmend, Problemen aus dem Weg zu gehen und zu vermeiden und meinen, dem Hund so das Leben oder sein Herz zu erleichtern. Aber die Vermeidung des Seins ist die Neurose.
Wie vermeidet man nun dies Katastrophen?
Finde zur Freude zurück, betrachte das Leben mit deinem Hund als ein Spiel, lache beim Spielen und sehe das Gute, das Gute an ihm, ihn als Gutes und nehme, was er kann und erst einmal nicht die eigenen Wünsche als Basis für das Kommende. Lasse Dich nicht beeinflussen von den jeweils zufällig gültigen Regeln und Geboten der Stunde, von irgendwelchen sogenannten Experten verkündet.
- Das Anspringen ist kein Bug, sondern ein Feature.
- Verändere zur Problemlösung Deine Einstellung.
Man sollte sich darüber freuen, wenn der Hund diese Nähe sucht. Weist man ihn ab, ist es eine negative Bestrafung. Etwas für den Hund angenehmes wird ihm weggenommen – hier Kontakt und Nähe und es werden in ihm unangenehme Gefühle erzeugt als Folge, wenn der Hund zu seinem Besitzer kommt (klassische Konditionierung – Das Lernen von Gefühlen. Der Hund lernt nicht nur die Handlung wie „Sitz“, sondern, wie er sich dabei fühlt). Früher waren diese Gefühle nur positiv. Gefühle, also Emotionen sind handlungsbestimmend im Sinne von gern / ungern.
- Erfolgreiche Hundeausbildung ist eine Sache von Emotionen.
Es ist wie beim Tanzen: Man nimmt das, was kommt, auf und leitet es in die gewünschte Richtung, anstatt sich in den Weg zu stellen. Das ist der einfachere Weg.
Der Hund sollte im Idealfall immer tun wollen, was er tun soll. Ein Hund sucht keine Ausflüchte. Man selbst kann nicht immer zu 100 Prozent wachsam sein. Die variable Bestätigung (mal ja, mal nein) ist die Krux bei der Kontrolle, ob Verbote befolgt werden und festigt Verhalten immens. Wenn der Hund sich nur gelegentlich entlasten kann, wenn er (andere) anspringt, ist das eine übel wirksame Verstärkung des nicht gewünschten Verhaltens. Denn der Hund hat sich für einen Augenblick entlastet, in den anderen Situationen dagegen, als der Besitzer die Einhaltung des Verbotes kontrollieren konnte oder besser, das Anspringen vermeiden konnte, nicht. Stattdessen erlebte der Hund mit der Reglementierung durch seine Besitzer* zur Vermeidung des Anspringens weiteren Stress. Also strebt der Hund nun umso mehr diese verbotene Handlung zu seiner eigenen Entlastung an. Seine Erfahrung sagt ihm ja, dass er so, auf diese Weise etwas vom inneren Druck los wird – und nur so. Das ist wie mit dem Spieler am Automaten. Bekommt er mal einen Gewinn, bestätigt das nur seine Erwartungshaltung, dass man durchhalten muss, sonst ist der ganze Einsatz verloren. Und dann kommt der Jackpot = variable* Bestätigung. Der Betreffende weiß nicht, wann die Belohnung kommt (intermittierend). Er hat aber die Hoffnung, dass sie kommt. Deshalb wird das Verhalten zuerst häufiger und später immer beharrlicher, um einen Erfolg herbeizuführen, ihn zu erzwingen.
* Manche Hunde erhalten Aufmerksamkeit, wenn sie Unfug machen. Das Geblubber nehmen sie in Kauf.
Abschließend muss man sich vor Augen halten: Es gibt Charaktereigenschaften, die einen Teil der Persönlichkeit fest ausmachen. Der Spitz bellt, der Husky rennt, der Schäferhund hütet. Das lässt sich nicht ändern, aber in Bahnen lenken. Das hält dann zu 100 Prozent.
Dazu belasten Zwänge am Anfang der Beziehung dieselbe erheblich und erzeugen zusätzlichen Stress, der abgebaut werden muss. Der Keim für Misstrauen ist gesät.
Wie also weiter? Gehen Türen zu, gehen neue auf: Habe nun eben einen Rettungshund anstatt des pflegeleichten Bulldogs. Man muss sich mit seinem Hund befassen genau so, wie man mit Kindern spielen muss. Belege selbst, wenn Du also nun schon mal an der Quelle bist, 1. Hilfe Kurse. Vllt. rettest Du mal Leben? Binde Deine Kinder ein – wann habt ihr das letzte Mal zusammen gequatscht? Hier ist eine neue Tür. Mache sie auf. Trainiere Deinen Hund zum Suchen und zeige der Bundespolizei auf dem Bahnhof, wie es geht. Wenn Dein Hund das kann, hört er überall und Du hast einen Freund und Partner. Fange an zu laufen und habe mit 50 eine bessere Figur am Strand als die Generation Z? Habe einen Schutzhund, obwohl Du das (zurecht) nicht wolltest. Gehe boxen, auch als Mädchen und verbessere Dein Mindset. Werde ein Anführer mit Übersicht über das Geschehen, auf den Dein Hund genau deshalb hört. Sei der Fels in der Brandung, den Dein Hund sucht. Möglicherweise führst Du mal Deine Familie aus einer Gefahrensituation – zusammen mit Deinem Hund sogar? Hier hält Dein Hund eine Tür für Dich auf in eine neue, coole Welt. Gewinnen ist ein schönes Gefühl und jede Verbesserung bei Dir und Deinem Hund ist ein Sieg. In der Trainingshalle meiner Kindheit stand auf einem Zettel an der Wand: “Gewinnen ist nicht alles. Es ist das Einzige.” Also gehe jetzt durch diese Tür. Deinem Hund wird langsam die Pfote lahm vom Aufhalten.