Warum geht man mit seinem Hund in eine Hundeschule?

Man geht mit seinem Hund zur Hundeschule,
- damit unser Hund im späteren gemeinsamen Leben so weit, also ausreichend funktioniert und gehorcht, damit er seine Aufgaben erfüllt* = Freude bereitet und er keine Belastung für einen selbst oder die Umwelt wird. Mit manchen Verhaltensweisen kann man sich sicher arrangieren, mit anderen nicht.
- oder weil der Hund im gemeinsamen Leben nicht ausreichend gehorcht, also eine Belastung darstellt. Nein? Warum ist man zur Hundeschule gegangen? Der Hund hört nicht zu oder verhält sich in wichtigen Bereichen wie ein Auto ohne Bremse.
*Welche Aufgabe hat ein Schäferhund? Die Schafe zu beschützen, sie von A nach B zu treiben oder zu verhindern, dass sie in gesperrte Bereiche wandern.
Welche Aufgabe hat ein Jagdhund? Er sucht Wild, fängt oder stellt und apportiert es.
Welche Aufgabe hat ein Polizeihund? Er sucht Substanzen und Personen. Er wehrt Personen ab oder verhaftet sie.

Welche Aufgabe hat nun ein Begleithund für die Familie? Sie zu begleiten. Das ist seine Arbeit. Der Hund ist eine Ergänzung der Familie und nicht deren Mittelpunkt. Und so muss man das auch sehen. Man nimmt mit dieser Sichtweise dem Hund eine Last von den Schultern, weist ihm seinen Platz zu und schafft ihm ein klares Weltbild. Keine klaren Bilder – keine klaren Handlungen. Erst wenn der Hundeführer zufrieden ist, kann der Hund zufrieden sein und seine innere Ruhe finden. Da sind wir wieder bei „Energiearbeit“. Nur laufen wir von der richtigen Stelle aus los.
Sei egoistisch und vermittle Deinem Hund Deine Vorstellungen.
Formulierst Du Deine Erwartungen nicht, kann der Hund sie nicht erfüllen. Sie sind Dir nicht auf die Stirn geschrieben.
Nur wenn man Aufgaben formuliert und die Erfüllung auch ernsthaft einfordert,
- nimmt man seinen Hund ausreichend ernst. Was meint man über Menschen, denen man keine Aufgabe gibt, sondern denkt, ich mache das lieber selbst?
- schafft man die Voraussetzungen, dass sich eine nervlich stabile und belastbare Hundepersönlichkeit entwickelt. Willst Du, dass Deine Kinder später allein zurechtkommen oder willst Du Dich, wenn sie 30 Jahre alt sind, noch um alles kümmern müssen?
Da Hunde keine Menschen sind, sie in der heutigen Zeit und der urbanen Umgebung nicht machen können, was sie wollen – schon einmal deshalb, weil in der Stadt fast so viele Hunde wohnen wie Menschen – muss man ihnen einen Rahmen geben, in dem sie Orientierung finden. Gibt es keinen Rahmen, werden sie wild und machen Quark.
Jede vernünftige Mensch-Hund-Beziehung unterliegt einer soliden Dominanzbeziehung.
Thomas Baumann, „Der Gebrauchshund“ 2/2022
Das ist auch meine Maxime.
Im Weiteren werden wir uns noch mit Dominanz etc. befassen. Dominanz bedeutet nicht Unterdrückung, sondern beinhaltet als allererstes, mit Emotionen und Gefühlen zu arbeiten. Dominanz verhindert Gewalt. Wenn der Hund 15 Jahre lang ständig an der Leine zieht – was ist das anderes als Gewalt, der der Hund sinnlos ausgesetzt ist? Wenn er nie frei laufen kann, da er ständig überwacht und kontrolliert werden muss. Wie soll da der Kopf zur Ruhe kommen? Warum kann der Hund nicht mit in den Urlaub, wenn man nicht gerade wegfliegt oder eine Kreuzfahrt macht? Weil er nicht ausreichend gehorcht.
Wie das aber gelingt, ist Thema der Ausbildung in meiner Hundeschule.
Was es bei mir gibt.
- Eine Ausbildung für große und kleine Hunde, die sich in der Praxis bewährt hat.
- Hoffnung und Zuversicht, denn Hundetraining ist kinderleicht. Meist sehen Sie in der 1. Stunde die Verhaltensveränderung, die Sie erreichen wollen.
- Einzelstunden, um zu üben und zu lernen.
- Verhaltenskorrektur und zwar meist schon in der ersten Stunde sowie die Zuversicht, die Probleme dauerhaft abzustellen..
- Regelmäßig eine Überprüfung des Gelernten in Anwesenheit von 1, 2 weiteren Hunden, bis wir locker über den Hauptbahnhof laufen können.
- Wenn Du magst, Spürarbeiten auf dem Hauptbahnhof, auf dass Du dort von Passanten mit „Herr Kommissar, können Sie mir bitte helfen?“ angesprochen wirst.
- Wie immer sind auch die Hunde willkommen, die keine Hundeschule will.
Was es bei mir nicht gibt.
- In meiner Hundeschule gibt es keine 10-er Karten. Absagen kann man jederzeit, schließlich müssen die Kunden die Hundekekse erst verdienen. Und vor allem: Mir macht diese Arbeit nach 40 Jahren immer noch Freude.
- Teure Anamnesegespräche. Man sieht doch, wo der Schuh drückt und weiß, wie man vorgehen muss. Was war, ist zwar nicht unwichtig, aber man verläuft sich schnell in der Vergangenheit. Das Jetzt ist zu verändern.
- Welpenspielstunden. Sind mehrere Hunde da, lernen sie, bei ihrem Hundeführer zu bleiben. Genau dafür geben die Leute ihr Geld aus – 1 Jahr später. Nur haben sie dann mehr Mühe mit ihrem Hund, der seine Gewohnheiten beibehalten will und sich manchmal auch wehrt.
- Gruppentraining. Die meisten Stunden hier sind Einzelstunden. Bei 10 Leuten in der Gruppe bekommt jeder Hundeführer 6 Minuten Zuwendung und ist den Rest der Zeit sich selbst überlassen. Wenn ein junger Hund eine Stunde ernsthaft arbeitet – das kann er – ist er in 10 Einzelstunden 9 Stunden weiter als mit der Beschäftigungstherapie im Gruppentraining. „Klettert mal da drüber“ oder „geht mal im Kreis“ Das Gruppentraining mit mehreren Hunden gleichzeitig funktioniert im Freizeitbereich meistens nur auf dem entsprechenden Hundeplatz mit dem entsprechenden Trainer, aber nicht auf dem Hauptbahnhof. **
- Schutzdienst zur Verteidigung. Es mag sein, dass die geübten Szenarien mit dem Hundeführer funktionieren. Geht der Hund später in andere Hände und es passiert etwas, möchte ich nicht damit in Zusammenhang stehen. Denn die Fragen werden kommen: Wo hat der Hund das gelernt?
**Fahrt einmal nach Holland auf einen Hundeplatz des KNPV. Dort trainieren auf einem Platz mehrere Hunde. Einer sucht etwas, der nächste macht Unterordnung, ein weiterer spielt Ball und noch einer tobt sich im Schutzdienst aus. Werden diese Hunde an die dortige Polizei abgegeben, sind sie fast einsatzbereit nur durch „Hundesport“.
In meiner Hundeschule lernen Sie Ihren Hund kennen und verstehen, damit Sie ihm Ihre Bedürfnisse nahe bringen können und zwar so, dass er im Idealfall freiwillig das tun möchte, was sie von ihm erwarten. Natürlich läuft nicht immer alles perfekt oder das Kind ist schon in den Brunnen gefallen. Dann zeige ich Ihnen, wie man Türen wieder öffnen oder schließen kann. Wenn Sie sich darauf einlassen, werden Sie neue Nuancen wahrnehmen können und das Training wird nicht zur Pflicht, sondern zum Quell täglicher Freude. Letztlich spiegelt der Hund seinen Besitzer.
Sie sehen ihrem Hund zu bei der Arbeit „Begleiten“ und was er dann so tut: „Ah, schau mal an“ und lächeln dabei… Zu lächeln ist der Opener schlechthin.